George W. Welsh II

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George Winston Welsh geriet durch die Ermittlungen gegen Carl Balsiger unter Verdacht. Wie die Untersuchungen des Los Angeles Police Department ergeben hatten, kannte Balsiger eine junge Frau namens Leila Welsh, deren Tod knapp sechs Jahre zuvor gewisse Parallelen zum Mordfall Elizabeth Short aufwies. Hauptverdächtiger war ihr Bruder George W. Welsh II, der allerdings von einem Gericht freigesprochen wurde.

Dennoch ging das LAPD dieser Spur nach. Und siehe da: Zum Zeitpunkt des Mordes an Elizabeth Short weilte George Welsh in Hollywood. Doch trotz intensiver Befragung von Zeugen gelang den Ermittlern nicht der Nachweis, dass sich George Welsh und Elizabeth Short kannten.

Der Mordfall Leila Adele Welsh

Leila Welsh stammte aus einer angesehenen und wohlhabenden Familie in Kentucky. Sie hatte in Kansas City an der University of Missouri studiert. Nach ihrem Abschluss 1938 unterrichtete sie als Lehrerin in Knoxville, Illinois. Im Herbst 1940 kehrte sie auf Bitten ihrer Mutter nach Kansas City zurück und lebte gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrem Bruder George unter einem Dach.

Am 8. März 1941 ging sie abends mit ihrem Verlobten Richard Funk aus, mit dem sie bereits seit 5 Jahren liiert war. Richard brachte seine Freundin um 1.30 Uhr nach Hause zurück. Leila unterhielt sich noch kurz mit ihrer Mutter, bevor sie sich schlafen legte. Später in der Nacht wurde die Mutter von einem dumpfen Geräusch geweckt. Da sie keinen weiteren Lärm hören konnte, dachte sie, ihr Sohn sei bloß vom Sofa heruntergefallen. Die Mutter schlief wieder ein.

Am nächsten Morgen wollte sie ihre Tochter wecken. Doch jemand hatte von innen einen Stuhl unter die Türklinke in Leilas Zimmer geschoben. Als es der Mutter endlich gelungen war, das Hindernis beiseitezuräumen, fand sie ihre 22-jährige Tochter tot im Bett vor.

Wie die spätere Obduktion ergab, hatte der Täter Leila Adele Welsh mit einem 2 Kilogramm schweren Meißelhammer mehrfach auf den Kopf geschlagen. Er hatte ihr die Gurgel so tief durchtrennt, dass der Kopf fast abgetrennt war. Zudem hatte der Mörder ein Stück Fleisch aus ihrem rechten Oberschenkel in Nähe des Gesäßes herausgeschnitten. Es gab keine Hinweise darauf, dass Leila Welsh sexuell missbraucht worden war.

Der Täter war offensichtlich über ein offenes Fenster in das Haus eingedrungen. Das Messer, mit dem er die junge Frau getötet hatte, fand die Polizei direkt unterhalb dieses Fensters im Garten. Die zweite Tatwaffe, den Hammer, hatte er auf dem Teppich im Schlafzimmer der Toten zurückgelassen. In rund 100 Meter Entfernung vom Haus entdeckten die Beamten im Garten eines Nachbarn auch das Stück Fleisch und blutverschmierte Handschuhe aus Baumwolle.

Der Bruder gerät unter Verdacht

Die Polizei verhaftete den Bruder George Welsh aufgrund einiger Indizien und eines vermeintlichen Tatmotivs. Die beiden Geschwister waren Erben eines beträchtlichen Immobilienvermögens, das ihnen ihr Großvater vermacht hatte. Im Zimmer der Toten hatte die Spurensicherung Fingerabdrücke von George Welsh gefunden, was aber kein wirklich starkes Indiz war, da er im Haus wohnte.

Außerdem meldete sich ein Eisenwarenhändler, der aussagte, dass er vier Tage vor dem Mord Handschuhe an den Verdächtigen verkauft habe, die dem am Tatort gefundenen Paar entsprachen. Für einen Schuhabdruck, den die Spurensicherung im Haus der Welshs sicherstellte und von einem Mann mit einer deutlich kleineren Schuhgröße als George Welsh stammte, konnte die Polizei allerdings keine plausible Erklärung liefern.

Vor Gericht sagte die Mutter zugunsten ihres Sohnes aus. Dem Staatsanwalt gelang es danach nicht, die Geschworenen anhand der spärlichen Indizien von der Schuld des Angeklagten zu überzeugen. George Welsh wurde freigesprochen. Der Fall blieb bis heute ungeklärt.

 

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Elizabeth Short - George W.
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Elizabeth Short - George W.
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George Winston Welsh geriet in Folge der Ermittlungen gegen Carl Balsiger unter Verdacht, mit dem Mord an Elizabeth Short etwas zu tun zu haben
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