Über John D. Wade ist wenig bekannt. Den spärlichen Bemerkungen, die ihm Frank Jemison im Bericht der Staatsanwaltschaft widmet, ist zu entnehmen, dass Wade eher zufällig in den Fokus der Ermittler geriet. Im Zuge der Untersuchung klapperten die Kriminalbeamten Sharp und Corsini die Bars ab, in denen sich Elizabeth Short vor ihrem Tod häufiger aufgehalten hatte. Die Polizei richtete dabei ihr Augenmerk insbesondere auf die Läden an der Olive Street.
Denn laut dem Hotelportier hatte Elizabeth Short das »Biltmore Hotel« am 9. Januar 1947 zwischen 21.45 und 22.00 Uhr verlassen und war die Olive Street in südliche Richtung gegangen. Einige Bars auf der Olive Street hatte sie bereits bei früheren Gelegenheiten aufgesucht. Also war es naheliegend dort mit den Recherchen zu beginnen.
Ein merkwürdiges Telefonat
Während Sharp und Corsini die Bedienungen in diesen Lokalen befragten, wurden sie Ohrenzeugen eines merkwürdigen Telefonats. Ein Mann telefonierte von einem Münzsprecher in einer der Bars mit einer Hausfrau in South Gate. Der Bursche, der sich gegenüber Kellnern und Gästen als »Zahnarzt Dr. J. Bass« ausgegeben hatte, machte in einem fort reichlich anzügliche Bemerkungen. Das war offensichtlich die typische Knallcharge, die Frauen mit obszönen Anrufen belästigte.
Die Beamten verlangten von dem vorgeblichen Zahnarzt, dass er sich ausweise. Es stellte sich heraus, dass sein tatsächlicher Name John D. Wade lautete. Die weitere Befragung ergab, dass Wade zahlreiche Etablissements besucht hatte, in denen auch das Mordopfer Elizabeth Short in den Wochen und Monaten vor ihrem Tod regelmäßig verkehrte. Die Beamten wurden misstrauisch.
Kein Kontakt mit Elizabeth Short
Sie zeigten Wades Foto herum. Doch die Befragungen von Kneipenpersonal und Shorts Bekannten ergaben keine konkreten Verdachtsmomente. Einige Kellnerinnen und Barkeeper wie Frances Campbell, Joe Scalis und Bernice Smith, die im »Crown Grill« arbeiteten, erkannten Wade zwar als Gast wieder. Aber niemand konnte sich erinnern, den Verdächtigen jemals zusammen mit Elizabeth Short gesehen zu haben.
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