(10) Donna Lass

1

Die 25-jährige Donna Ann Lass arbeitete als Krankenschwester im Hotelcasino Sahara in South Lake Tahoe (heute: Hard Rock Casino). Ihre Schicht am 5. September 1970, einem Freitag, begann um 18.00 Uhr und endete offiziell um 2.00 Uhr am folgenden Morgen. Ihren letzten Patienten behandelte sie um 1.40 Uhr. Ihr letzter Eintrag im Logbuch ist auf 1.50 Uhr datiert. Danach hat sie niemand mehr gesehen.


Das ehemalige Sahara Casino

 

Ein anonymer Anruf

Donna Lass lebte in den Monte Verdi Apartments auf der Pioneer Trail Road in der Nachbarstadt Stateline. Ihr Cabrio, mit dem sie normalerweise zur Arbeit fuhr, parkte abgeschlossen vor der Tür ihrer Wohnung. Am 6. September erhielten sowohl der Arbeitgeber als auch der Vermieter von Donna Lass einen Anruf. Es meldete sich ein Mann, der seinen Namen nicht nannte. Er behauptete, Lass habe die Stadt wegen eines Krankheitsfalls in der Familie verlassen müssen. Wie sich herausstellen sollte, war diese Geschichte frei erfunden.


Die Monte Verdi Apartments

 

Vor verschlossenen Türen

Das spurlose Verschwinden wurde noch am selben Tag bemerkt. Jo Anne Goettsche, eine frühere Arbeitskollegin und Mitbewohnerin aus San Francisco, hatte ihren Besuch für den 6. September angekündigt. Doch sie stand in Lake Tahoe vor verschlossenen Türen. Ihre Freundin ging auch nicht ans Telefon. Goettsche musste unverrichteter Dinge wieder abreisen.

Schlussfolgerungen

Der vor der Tür geparkte Wagen legte den Schluss nahe, dass der Täter Donna Lass vor ihrem Haus aufgelauert hatte. Andere Spuren deuteten auf einen überhasteten und vielleicht unfreiwilligen Aufbruch vom Arbeitsplatz. Sie hatte dort einen geöffneten Brief und schmutzige Arbeitskleidung zurückgelassen. Außerdem schien sie beim Eintrag ihres letzten Logbucheintrags mit dem Stift abgerutscht zu sein.

Die Rätselkarte

Mehr als ein halbes Jahr später erhielt der „San Francisco Chronicle“ am 22. März 1971 eine Postkarte. Sie war an einen „Paul Averly“ adressiert. Gemeint war damit der Reporter Paul Avery, der die meisten Artikel über die Zodiac-Morde geschrieben hatte.

Die Postkarte war selbstgemacht und bestand aus einer Collage. Das wesentliche Bildmotiv stammte aus einer Werbeanzeige für Eigentumswohnungen in Forest Pines. Dazu gab es fünf rätselhafte Textbotschaften, die aus Zeitschriften herausgeschnitten worden waren:

Sierra Club

Opfer 12 gesucht

Seht bei den Kiefern nach

Schaut euch in der Umgebung von Lake Tahoe um

Irgendwo im Schnee

Die Karte vom 22. März 1971
Die Karte vom 22. März 1971

Im Feld für die Absenderadresse fand sich der Kreis mit dem Kreuz, das Erkennungszeichen des Zodiac. Der Name Donna Lass wurde nicht konkret genannt. Sonstige direkte Verbindungen zwischen dem Vermisstenfall Donna Lass und den Zodiac-Morden gab es nicht. In den vergangenen Jahren kamen auch Gerüchte auf, die Karte sei eine Fälschung eines früheren Beamten der Zodiac-Sonderkommission gewesen.

Rückseite der Karte
Rückseite der Karte

Zusammenhang umstritten

Nichtsdestotrotz gibt es unter den Forschern eine Fraktion, die an einen Zusammenhang glaubt. Dies hängt mit einem Verdächtigen zusammen, auf den ich in einem späteren Artikel noch detailliert eingehen werde. Ein Detail ist noch erwähnenswert. Vor ihrem Umzug an den Lake Tahoe arbeitete Donna Lass am Letterman General Hospital in San Francisco. Nur wenige Querstraßen entfernt wurde der Taxifahrer Paul Stine am 11. Oktober 1969 ermordet.

 

weiter zu —> (11) Mount Diablo

 

1 Kommentar

  1. Die letzte Zieladresse in Stines Fahrtenbuch war die von Robert E. Hunter. Hunter kannte Donna Lass, sein Vater, ein prominenter und reicher Arzt unterstützte sie und lebte ein halbes Jahr mit ihr zusammen

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein