(13) Georgia Wixted

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Immerhin hatte das FBI, das im Vermisstenfall Ellen Hover von der New Yorker Polizei um Amtshilfe gebeten worden war, endlich den Zusammenhang zwischen dem Alias John Berger und Rodney Alcala entschlüsselt. Am 14. Dezember 1977 riefen die FBI-Agenten ihre Kollegen vom LAPD an, die daraufhin Alcalas Akte überprüften. Zwei Vorstrafen. Sexualstraftäter. Auf Bewährung draußen. Volltreffer, dachten sich die Männer aus Quantico, Virginia, und informierten das FBI-Regionalbüro in Los Angeles.

Als die Agenten Rodney Alcala zur Vernehmung vorluden, rechneten sie mit einem verschlagenen Burschen, der alles abstritt. Alcala verblüffte die Beamten. Er gab nicht nur zu, Ellen Hover zu kennen. Er erzählte ihnen auch freimütig, dass er sich länger mit ihr unterhalten habe. Ellen Hover habe Interesse an professionellen Fotos gezeigt. Also habe er mit ihr ein Fotoshooting für den 15. Juli verabredet.

Dazu habe er sie dann an dem besagten Tag gegen Mittag abgeholt. Sie seien von Manhattan aus eine halbe Stunde nordwärts ins Westchester County rausgefahren, in die grüne Natur. Danach seien sie nach Manhattan zurückgekehrt. Er habe sie vor ihrer Haustür abgesetzt und sie seitdem nie mehr gesehen. Wo sie abgeblieben sei, könne er nicht sagen.

Ellen Hovers Leiche

Die FBI-Agenten wollten mit Rodney Alcala einen Lügendetektortest durchführen. Er weigerte sich, was sein gutes Recht war. Sie hatten nichts in der Hand, um Druck auf ihn auszuüben. Es gab keine Leiche. Es gab noch nicht mal einen stichhaltigen Beweis, dass Ellen Hover einem Verbrechen zum Opfer gefallen war. Hätte Alcala geleugnet, sie überhaupt zu kennen, hätten die Beamten ihn mit den anderslautenden Zeugenaussagen konfrontieren können. Doch er hatte sich keine Blöße gegeben. Sie mussten ihn laufen lassen. Rodney Alcala zog lächelnd von dannen.

Rodney Alcala - Ellen Hover - Kykuit - Rockefeller - Tarrytown
Kykuit, das schlossartige Anwesen der Rockefellers in Tarrytown. Auf dem weitläufigen Gelände fand man Ellen Hovers Leichnam. Quelle: Daderot, en.wikipedia.org

Ellen Hovers Leiche wurde schließlich ein halbes Jahr später auf einem weitläufigen Anwesen der Familie Rockefeller in North Tarrytown, New York, gefunden. Die Hovers besaßen in unmittelbarer Nähe ein Wochenendhaus. Viele Jahre danach würde sich eine Zeugin finden, die aussagte, dass Rodney Alcala im Sommer 1977 an genau dieser Stelle von Ellen Hover Fotos gemacht hatte. Aber das alles war im Dezember 1977 noch ferne Zukunftsmusik. In der rauen Wirklichkeit tötete Rodney Alcala lediglich zwei Tage nach dem Verhör sein nächstes Opfer.

Georgia Wixted

Georgia Wixted wurde zuletzt am Abend des 15. Dezember 1977 lebend gesehen. Sie hatte zusammen mit einer Kollegin nach Dienstschluss eine Bar aufgesucht. Die Freundin hatte sie anschließend zu Hause abgesetzt. Am nächsten Tag erschien Georgia Wixted nicht zur Arbeit. Ihre Kollegen versuchten vergeblich, sie telefonisch zu erreichen. Die 27-jährige Krankenschwester galt als äußerst zuverlässig. Das Krankenhaus bat schließlich die örtliche Polizei, eine Streife zu ihrem Haus nach Malibu zu schicken, um dort nach dem Rechten zu schauen.

Die Polizisten bemerkten an einem der Fenster frische Einbruchspuren. Sie betraten daraufhin die Wohnung und fanden die nackte Leiche von Georgia Wixted auf dem Boden ihres Schlafzimmers. Der Täter hatte die 27-Jährige brutal vergewaltigt, misshandelt, gewürgt und erschlagen. Neben der Leiche lag ein blutverschmierter Hammer, die mutmaßliche Mordwaffe.

Blutrausch

Es gab weitere Parallelen zum Mordfall Jill Barcomb. Der Mörder hatte offensichtlich die Position, in der die Polizei den Leichnam auffand, bewusst manipuliert. Georgia Wixted lag auf dem Rücken. Die Knie waren weit auseinandergedrückt, die Füße berührten sich, sodass der untere Teil des Körpers einer Rautenform ähnelte. Zudem hatte der Täter die Genitalien seines Opfers verstümmelt. Sehr auffällig waren die Blutspuren, die sich überall in der Wohnung fanden. Die Ermittler waren der Meinung, dass der Mörder auch hier nachgeholfen und das Blut seines Opfers verteilt hatte. Es schien Teil einer bewusst geplanten Inszenierung zu sein.

Aber dieser Blutrausch sollte dem Täter eines Tages noch zum Verhängnis werden. Denn das Blut stammte nicht ausschließlich von Georgia Wixted, sondern offensichtlich auch von ihrem Peiniger. Am Messingrahmen des Betts hatte der vorläufig noch unbekannte Mann auch einen blutverschmierten Teilabdruck seiner Hand hinterlassen. Zudem konnte der Gerichtsmediziner an der Leiche erneut Sperma sichern. All diese Spuren sollten eines Tages den Mörder überführen, der für dieses grausame Blutbad verantwortlich war: Rodney Alcala.

weiter zu —> (14) Charlotte Lamb

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